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Sowjetisches Gerichtstheater : Zur Rolle Von Theater und Gericht in der Frühen Sowjetzeit.
Title:
Sowjetisches Gerichtstheater : Zur Rolle Von Theater und Gericht in der Frühen Sowjetzeit.
Author:
ölicher, Gianna.
ISBN:
9783839470770
Personal Author:
Edition:
1st ed.
Physical Description:
1 online resource (249 pages)
Series:
Lettre Series
Contents:
Cover -- Inhalt -- Abbildungsverzeichnis -- Dank -- 1. EINLEITUNG -- 1.1 Prolog: Ungeöffnete Skripte und verstaubte Archive -- 1.2 Wenn Gericht im Theater gespielt wird: Hamlet und Walter Benjamin im Gerichtstheater -- 1.3 Spektakel oder alternative Gerechtigkeit? Gerichtsboom im zeitgenössischen Theater -- 1.4 Die späte Entdeckung des sowjetischen Gerichtstheaters durch die Forschung -- 1.5 Textlektüren im Fokus: Diskursive Verschiebungen im sowjetischen Gerichtstheater -- 2. ZUSCHAUEN -- 2.1 Einleitung: Gericht über Lenin (1920) - Publikumsagitation durch Polemik -- 2.2 Aus Zuschauern sollen Akteure werden: Partizipation und Schöpfertum in Theater und Justiz -- 2.2.1 Von der »Entdeckung des Zuschauers« zu dessen ›Abschaffung‹ im schöpferischen Theater -- 2.2.2 Das schöpferische Recht und die Abwendung vom Text -- 2.2.3 Agitgerichtstheater: Selbsttätigkeit, Schöpfertum und Zivilisierung -- 2.3 Zwischen aktiver Partizipation und inszenierter Mitsprache: Das Publikum im Gerichtstheater -- 2.3.1 Kollektives Urteilen: Das Publikum als Richter -- 2.3.2. Spontane und fingierte Stimmen aus dem Publikum -- 2.3.3 Theater‐ oder Gerichtszuschauer? -- 2.4 Fazit: Von der Diskussion zum fingierten Publikumsmonolog -- 3. BEZEUGEN -- 3.1 Einleitung: »Von allen Seiten beleuchten« - Formen und Funktionen von Zeugenschaft im sowjetischen Gerichtstheater -- 3.2 Sehen, Wissen und Kontrolle: Augenzeugenschaft in den Agitgerichten -- 3.2.1 (Ein‑)Blicke in private Räume: Die Nachbarin als Zeugin -- 3.2.2 Objektiver und mikroskopischer Blick: Der Experten‑Zeuge -- 3.2.3 »Inszenierte Zeugenaussagen«: Re‑Theatralisierung und Ent‑Episierung von Augenzeugenschaft -- 3.3 ›Richtig‹ sehen und ›aktiv‹ bezeugen: Die Schaffung von Bewusstseinszeugen -- 3.3.1 Die eigene Einstellung bezeugen: Zeugenfiguren im Blick -- 3.3.2 Das Konzept der ›aktiven‹ Zeugenschaft.

3.3.3 ›Aktiv‹ (zu)schauen: Zuschauerinnen und Zuschauer als wachsame Zeugen -- 3.4 Fazit: Zeugenschaft als Überwachung -- 4. WISSEN -- 4.1 Einleitung: Ein ungewöhnliches Agitgericht aus Paragraphen und Gesetzestexten -- 4.2 Wissen und Autorität: Die Figur des Gerichtsexperten -- 4.2.1 Mikroskopischer Blick, statistisches Wissen und auktoriale Stellung -- 4.2.2 Der Experte: Eine ›Figur‹ des 19. Jahrhunderts -- 4.2.3 Das Verschwinden des Gerichtsexperten aus dem Gerichtstheater -- 4.3 Neue Macht vor Gericht: Der Staatsanwalt als ›Experte‹ -- 4.3.1 Neue Experten und Erstarkung der Staatsanwaltschaft -- 4.3.2 Der Staatsanwalt: Kenntnis von der sowjetischen Gesetzlichkeit und Sichtbarmachen von Verbrechern -- 4.4 Fazit: Von der ›wissenschaftlichen Objektivität‹ zur Perspektive von ›oben‹ -- 5. VERTEIDIGEN -- 5.1 Einleitung: Gerichtstheater als Wettstreit zwischen Anklage und Verteidigung -- 5.2 Der Verteidiger als Figur des Disputs -- 5.2.1 Die Geburt des Verteidigers 1864 als Figur des Politischen -- 5.2.2 Das Problem der Advokatur nach 1917 -- 5.2.3 Agonistisches Gerichtstheater: Streit über Fakten, Gesetz und Schuld -- 5.3 Agon als Transformation: Der Verteidiger als (r)evolutionierende Kraft -- 5.3.1 Milieutheorie und Milde -- 5.3.2 Verbrechen als Krankheit: »Nicht bestrafen, sondern heilen« -- 5.3.3 Einschluss oder Ausschluss: Von »Fehlern« und »Fehlern« -- 5.4 Von der Parodie zum Verteidiger als Verbrecher -- 5.4.1 Den Schädling verteidigen? Parodien des Verteidigers -- 5.4.2 »Verteidigen um jeden Preis?« oder Verteidigen als Verbrechen -- 5.5 Fazit: Das Ende des gerichtlichen Agons -- 6. VERBRECHEN und STRAFEN -- 6.1 Einleitung: Rückständige Menschen oder Volksfeinde vor Gericht? -- 6.2 (Un)bewusste Angeklagte: Prozess, Urteil und Strafe als Transformation -- 6.2.1 Unwissen, Geständnis und Reue: Der Gerichtsprozess als »Weg zum Bewusstsein«.

6.2.2 Wissen, Verweigerung, Maskerade: Der Gerichtsprozess als Entlarvung -- 6.3 »Unbewusst« und gefährlich: Nicht‑menschliche Angeklagte vor Gericht -- 6.3.1 Krankheitserreger und Feldschädlinge auf der Anklagebank -- 6.3.2 Drastische Strafen für nicht‑menschliche Angeklagte -- 6.4 »Zweibeinige Schädlinge« vor Gericht: Die Metaphorisierung der Angeklagten -- 6.4.1 Der als Mensch maskierte Schädling, die Bakterie als unsichtbarer Feind -- 6.4.2 »Schädlingstätigkeit« als Straftatbestand -- 6.4.3 Keine Menschen, sondern Schädlinge -- 6.5 Fazit: Verwandlung, Verkleidung und Demaskierung: Die theatrale Metaphorik von Verbrechen und Strafen -- 7. DAS ENDE -- 7.1 Einleitung: Der Anfang vom Ende des Gerichtstheaters -- 7.2 Rehabilitieren oder Parodieren? Sergej Tret­ʹja­kovs und Andrej Platonovs (Anti‑)Gerichtsstücke -- 7.2.1 Tret­ʹja­kovs Ich will ein Kind! (1926/27): Das Gericht als Diskussion -- 7.2.2 Platonovs Dummköpfe an der Peripherie (1928): Parodie auf das Gerichtstheater der Sowjetunion -- 7.3 Die letzten Agitgerichte: Von der »Realität der Inszenierung« zur »Inszenierung der Realität« -- 7.3.1 Illusion und Nachahmung ›realer‹ Gerichtsprozesse -- 7.3.2 Die Forderung nach echten Angeklagten -- 7.3.3 Das letzte Skript: Protokoll eines »Genossengerichts« -- 7.4 Epilog: Das Theater selbst kommt vor Gericht -- 8. Literaturverzeichnis -- Gesetzestexte aus Internetquellen -- 9. Chronologisches Verzeichnis aller der Arbeit zugrundeliegenden Agitgerichte.
Local Note:
Electronic reproduction. Ann Arbor, Michigan : ProQuest Ebook Central, 2024. Available via World Wide Web. Access may be limited to ProQuest Ebook Central affiliated libraries.
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